Feuerwehrmann Bernd Bruckmoser

Bernd Bruckmoser war viele Jahre als Feuerwehmann und im Rettungsdienst tätig. Dadurch wurde er auch häufig mit dem Thema Tod konfrontiert.


Bernd Bruckmoser absolvierte zunächst eine Ausbildung als Schlosser. Für ihn stand jedoch bald darauf fest, dass er in diesem Beruf nicht ein Leben lang arbeiten möchte. Nach 10 Jahren Erfahrung beim Malteser Hilfsdienst  lag für ihn eine Verbindung zwischen Beruf und Hobby nahe und so kam er zur Feuerwehr.


Zum Thema befragt, wie man als Feuerwehrmann mit dem Thema Tod und Sterben umgeht, antwortet Bernd Bruckmoser:



"In unserem Beruf muß man sich ganz schnell ein dickes Fell zulegen. Wenn ich mir über jeden Toten und das dazugehörige Schicksal zuviele Gedanken machen würde, hätte ich ganz schnell einen "Knacks in der Platte".  Ein großes Problem stellt jedoch für fast alle Kollegen der Tod von Kindern und Säuglingen dar.  Ich habe heute noch ab und zu Probleme, wenn ich in Schwimmbädern den Geruch von Chlor rieche.  Dann kommen die Bilder und Gefühle einer erfolglosen Reanimation  eines Kindes von 1994 wieder. Sie fand damals unter widrigen Umständen bei über 30 Grad in einer kleinen Schwimmmeisterkabine in Kreuzberg an einem Dreijährigen statt."


Das erste Mal mit dem Tod in seinem Beruf konfrontiert wurde Bernd Bruckmoser kurz nach seiner Ausbildung auf der Feuerwache Moabit bei einem schweren Verkehrsunfall, den der Fahrer nicht überlebte.  Ein alter erfahrener Fahrzeugführer lenkte ihn ab mit Aufgaben wie Scherben kehren und Kennzeichen notieren.  Dadurch war die emotionale Belastung nicht so groß.


Heute gibt es zum Glück auch gute Unterstützung für Feuerwehrmänner. Bernd Bruckmoser erzählt:



" Als ich 1985 bei der Berliner Feuerwehr angefangen habe, waren Feuerwehrmänner noch harte Kerle die keine Angst haben, keine Handschuhe als Infektionsschutz tragen (die wurden damals wegen Aids gerade eingeführt)  und eventuelle Emotionen trotz striktem Verbot nach Einsatz mit Bier weggespült haben. Das hat sich zum Glück grundlegend geändert. Das Alkohol-Verbot wird heute eingehalten und die Einsatzleiter sind dafür sensibilisiert, auf Kollegen zu achten, die Hilfe brauchen. Dafür gibt es das ENT Team (Einsatz Nachsorge Team) .  Dabei handelt es sich um geschulte Kollegen, die rund um die Uhr innerhalb einer Stunde vor Ort sein können, um als Gesprächspartner zur Verfügung zu stehen.  Der letzte Großeinsatz für die Jungs vom ENT war nach dem Anschlag am 19.12.. Hier wurden noch in der Nacht und an den darauffolgenden Tagen bis zu 160 Beteiligte betreut."


Vielen Dank an Bernd Bruckmoser für die offenen Worte!




 
Foto dpa
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